Schweinepest: Die Wildschweine sind nicht das Problem.

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Die Presse treibt die Afrikanische Schweinepest (ASP) durch alle Dörfer. Die Pest ist eine alte Bekannte: 1921 wurde sie in Kenia das erste Mal beschrieben. Seit den 1970ern tauchte ASP immer wieder in Europa auf. Seit 2007 breitet sich der Virus über das Kaukasusgebiet und Russland in unsere Richtung aus (tierseucheninfo.de).

Hochansteckend und bei Wild- und Hausschweinen fast immer tödlich, sorgt sich so mancher Schweinehalter – denn es liegen mittlerweile nur noch 300 km zwischen den deutschen Schweinen und den infizierten Nachbarn aus dem Osten. Schweineleben und damit auch die Existenzgrundlage vieler Menschen sind bedroht.

Es gibt aktuell weder Medikamente noch einen Impfstoff, um die Schweine vor den aggressiven Viren zu schützen. Es bleibt nur eine penible Personalhygiene in kontrollierbaren Ställen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Aber was heißt das für die Freilandschweine und ihre Bauern?

Nichts Gutes, denn eine Ansteckung bei der Freilandhaltung ist kaum zu verhindern.  „Da muss nur ein Vogel den Virus auf den Acker kacken und schon geht es hier rund.“ befürchtet Bauer Henrik Staar von Gut Hirschaue. Den einzigen Schutz bieten Ställe, in denen die Schweine wie in Quarantäne gehalten werden. So hat sich ein Freilandbauer sicher nicht seine Tierhaltung vorgestellt. Abgesehen davon, hat nicht jeder Betrieb eine ausreichende Bestallung.

Per Anhalter kommt der Erreger ganz schön rum. Denn der Virus konnte sich vor allem dank des Reiseverkehrs verbreiten. In achtlos weggeworfen Salamibroten mit infiziertem Fleisch, oder an Transportern oder Menschen, die mit kranken Tieren in Kontakt waren, können die Viren weit reisen. Da hilft auch keine intensive Wildscheinjagd, um die Afrikanische Schweinepest von den deutschen Schweinen fern zu halten, schreibt DIE ZEIT

Für den Menschen ist der Virus übrigens ungefährlich. Selbst infiziertes Schweinefleisch kann bedenkenlos gegessen werden. Deswegen ist es jetzt besonders wichtig, den Freilandbauern die Treue zu halten und weiterhin über meinekleinefarm.org für gutes Fleisch faire Preise zu zahlen. Nur bitte keine Nahrungsreste in die Gegend werfen. Sonst kackt am Ende doch noch ein Vogel die Viren auf Henriks Acker.

Wir drücken den (Freiland)schweinen und ihren Bauern die Daumen und unterstützen sie mit jedem Glas Wurst, Kotelette oder Gulasch.

 


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