🥫 Meine kleine Farm stellt um: Von Glas auf Dose und wir sagen dir, warum
Viele Leser:innen können wohl bestätigen, dass der erste Griff im Regal für Eingemachtes und Konserven in der Regel zur Glasware mit Schraubdeckel geht. Besonders bei Verbaucher:innen mit ökologischem Bewusstsein spielt die Alu-Dose eher eine untergeordnete Rolle. Das hat mit Sicherheit verschiedene Gründe. Zum einen lässt der Werkstoff Glas einen vielversprechenden Blick auf das konservierte Produkt zu, zum anderen genießt Glas den Ruf, besonders nachhaltig zu sein und keine Stoffübertritte von der Verpackung auf das Lebensmittel zu ermöglichen und wieder andere haben vielleicht einfach keinen Dosenöffner.
Bisher haben wir bei Meine kleine Farm ähnlich gedacht und unsere Wurstwaren wie Bio Jagdwurst vom Weiderind und Schwein, das Bio Tomahack vom Bison oder die würzige Bio Blutwurst in Gläsern mit Schraubdeckel eingemacht. Genauso verhielt es sich bei den praktischen Bio-Gerichten vom Gut Hirschaue wie der Bio-Bolognese vom Weiderind, dem zarten Bio Gulasch oder den verschiedenen Bio Knochenbrühen. Da wir unsere Produktionsabläufe allerdings stets hinterfragen, wie man den bewursten Bio Fleischgenuss noch ökologischer gestalten könnte, sind wir nun das Thema Verpackung angegangen und waren überrascht, dass die Wahrheit rund um die Glasware eigentlich ganz anders aussieht.
Vermeintliche Vorteile von Glas
Für uns als Online-Plattform die Bio Fleisch und Wurst von Bäuerinnen und Bauern rund um Berlin vermarktet, ist die Tatsache der durchsichtigen Verpackung schon mal kein Kriterium, denn wahrscheinlich informierst du dich ohnehin online durch unsere Texte und Fotos über die nachhaltigen Produkte. Verschickt wird die Ware teilweise deutschlandweit und auch hier kann das Glas gegenüber der Dose leider nicht punkten. Glas ist schwer, verbraucht aufgrund der gebotenen Dickwandigkeit viel Platz im Paket und kann dennoch relativ schnell kaputt gehen📦 Ein Paket mit beschädigter Ware wird von uns natürlich ersetzt, was wiederum weiteren Paket-Verkehr nach sich zieht und die Produkte aus der ursprünglichen Bestellung müssen im schlimmsten Fall verworfen werden, was ökologisch einer Vollkatastrophe gleichkommt. Glas hat nämlich die doofe Angewohnheit, bei Stößen oder Druck zu brechen und die Schraubdeckel wackeln sich durch die Vibrationen auf den Postautos manchmal lose.
Kein Pfandsystem für Schraubgläser in Deutschland
Lediglich die mehrfache Verwendung von Schraubglas und Co. bietet aus ökologischer Sicht Vorteile gegenüber der Dose. Hier müssten 30 bis 50 Umläufe pro Glas zustande kommen, um den ökologischen Fußabdruck von Glasverpackungen deutlich zu verbessern. Hört sich wesentlich einfacher an, als es ist, denn ein funktionierendes Pfandsystem für Schraubgläser gibt es in Deutschland nur mit den bekannten 500 ml Joghurtgläsern, die sich für unsere Produkte leider nicht eignen, da entweder die Öffnung zu klein ist, um Speisen wie Bio Gulasch darin einkochen zu können oder das Füllvolumen ist zu groß. Wahrscheinlich wären doch recht viele mit einem halben Liter Leberwurst überfordert. Hinzu kommt das Problem der Gläser-Reinigung, wenn man selbst ein Pfandsystem der Gläser etablieren möchte. Du reinigst die Gläser Zuhause, schickst sie an uns zurück, wir reinigen sie nochmal und dabei darf wieder nichts kaputt gehen. Nein, das ist unrealistisch und sicher alles andere als ressourcenschonend.
Jenes Glas, das im Glasmüll landet, wird zwar überwiegend recycelt, doch ist auch dieser Vorgang höchst aufwändig und verbraucht enorm viel Energie. Durchsichtige Lebensmittelgläser enthalten übrigens kaum einen Recyclinganteil, da das Glas makellos weiß und rein sein soll, was mit Recyclingglas nicht sichergestellt werden kann.
Wir stellen um, von Schraubglas auf Dose
♻️ Also nun der große Bogen zur klassischen Dose. Diese ist bruchsicher, leichter, kann ebenso recycelt werden und eignet sich hervorragend, um die wertvollen Bio-Lebensmittel zu verpacken und zu schützen. Übrigens war ein Teil unserer Verpackung der Glasware schon immer aus Aluminium. Nämlich der Deckel. Nur dass sich dieser jetzt nicht mehr locker wackeln kann. Also haben wir uns dazu entschieden, unsere Wurst und Konserven nicht mehr im Glas, sondern in der Dose einzukochen. Angefangen nun mit den Bio Brühen, der Bolognese und dem Gulasch.
Und wer die dritte Herausforderung als vordergründig betrachtet: Unsere Dosen haben Laschen zum werkzeugfreien Öffnen, die dir die Anschaffung eines Dosenöffners auch weiterhin ersparen ;)
Bine •
Und womit sind die Dosen innen beschichtet?
Hier habt ihr leider damit eine Kundin verloren fuer Dosenwurst.
Seit ich bei euch bestelle war ein Glas mal offen, das hab ich nicht reklamiert. Wusste gar nicht, dass es das gibt und haette es eh nicht gemacht, weil es mein Risiko ist.
Uschi •
Die Gründe für die Umstellung auf Dosen sind sicher alle nachvollziehbar. Für Inhalte die man vollständig entnimmt, wie Gulasch oder Brühe, finde ich Dosen auch in Ordnung. Für Wurst allerdings sind die Dosen nicht wirklich geeignet. Sie haben keinen (nutzbaren) Deckel und Lebensmittel sollte man auch nicht in geöffneten Dosen aufbewahren. Was wiederum heißt, dass man die Wurst zunächst einmal ,,umpacken" muss, was schon ein bisschen an Matscherei grenzt. Jedenfalls bei der Blutwurst, die bisher immer schnittfest war und jetzt bestenfalls als streichfähig bezeichnet werden kann. Noch zur Info: es gibt die üblichen Pfandgläser auch mit 250ml Inhalt.
Paul •
Alles hat seine Vor- und Nachteile, ich bin von Anfang an dabei, mir ist es völlig wurst, den Inhalt vorher nicht zu sehen, wichtig ist zu schmecken. Einfach weitermachen!!!