Wir wollen natürlich genau wissen, was auf unseren Partnerbetrieben so los ist und da sich die Zusammenarbeit zwischen uns bei Meine kleine Farm und dem Naturland Betrieb Gut Kerkow immer mehr intensiviert, liegt es nahe, einfach mal auf dem Hof vorbei zu schauen. Außerdem gibt es wenige Gelegenheiten, bei denen unser Team aus Programmierern, Marketing-Experten, einer Landwirtin und natürlich unserem Chefschwein Micha mal zusammenkommen -sitzen wir doch alle verstreut in unterschiedlichen Städten der Republik.
Mittlerweile nehmen wir auf Gut Kerkow nicht nur die Unterstützung im Bereich der handwerklichen Verarbeitung von Bio Fleisch zu hochwertigen Wurstwaren in Anspruch, sondern beziehen ganze Rinder der Rasse Black Angus von hier und lassen in der hofeigenen Schlachtstätte auch Tiere von anderen Partnerbetrieben wie dem Biohof Solf schlachten.
Also alle rein in den Bus und ab in die Uckermark zum Gut Kerkow, nahe Angermünde. Nur einen Steinwurf entfernt liegen das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und das Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle. Perfekt eingebettet in das größte zusammenhängende Ökolandbaugebiet Europas, denn auch die Bio Betriebe Gut Temmen und Gut Wilmersdorf liegen nicht weit entfernt und zu Dritt entwickeln diese drei großen Bio Betriebe eine immense Schlagkraft und die Region zu einer wahren Bio-Oase weiter.
Auf dem Hof angekommen, gab es natürlich erstmal Käffchen. Danach ging es ab auf die Weide zu einer der beiden Mutterkuhherden, in der gerade Kälber zu erwarten sind. Denn auf Gut Kerkow gibt es zwei saisonale Abkalbezeiten. Die eine Hälfte kalbt im Frühjahr, die andere jetzt im Herbst. Tatsächlich haben wir auch ein frisch geborenes Kalb mit Mutterkuh gefunden -ja, gefunden- denn auf den riesigen Weiden muss man ganz schön Strecke machen, bis alle Tiere kontrolliert sind.
Das tolle an Gut Kerkow ist, dass sich von der ökologischen Tierhaltung, über die Schlachtung, die Verarbeitung und den Verkauf bis hin zur erneuerbaren Energieproduktion alles unter einem Dach befindet. Es bot sich also die Möglichkeit, auch die nachgelagerten Bereiche wie Schlachtung und Verarbeitung genauer unter die Lupe zu nehmen. Na klar, denn auch das gehört zum nachhaltigen Bio Fleischkonsum dazu. Und sicher kann es kritisch hinterfragt werden, Tiere für den menschlichen Genuss zu schlachten. Doch wenn man sich dazu entscheidet, Tiere zu schlachten und zu essen, dann ist es unsere ureigene Überzeugung, dass dies mit dem größtmöglichen Respekt vor dem Tier, in Ruhe und ohne unnötigen Stress geschehen muss. Davon konnten wir uns auf Gut Kerkow überzeugen, denn wir durften aus einiger Entfernung dabei zusehen, wie ein Angus Bulle mit aller Ruhe in den Fangstand zur Betäubung getrieben wurde. Aus einiger Entfernung deshalb, da wir mit so vielen Menschen keine unnötige Unruhe verbreiten wollten. Außerdem kennt sich der überwiegende Teil unseres Teams mit dem Treiben von Tieren nicht aus, sodass wir wohl eher gestört als geholfen hätten. Diese sensible Aufgabe überlassen wir lieber den Profis.
Zum Abschluss gab es noch ein geselliges Mittagessen, um gemeinsam mit den Leuten von Gut Kerkow ins Gespräch zu kommen. Wichtig war uns, die Abläufe im Betrieb zu verstehen und die Vielzahl an Zwischenschritten und beteiligten Menschen kennenzulernen. Denn bis dein zartes Bio Steak vom Black Angus oder deine frisch geräucherte Bio Leberwurst auf dem Teller liegen, sind eine Vielzahl handwerklicher Verarbeitungsschritte von Nöten. Angefangen bei Landwirt Fabian über den Metzger Maik bis hin zu Beata aus der Verpackung und Kommissionierung.