Gut Kerkow ist ein landwirtschaftlicher Betrieb in der Uckermark, nahe Angermünde. Nur einen Steinwurf vom Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin sowie dem Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle entfernt. Perfekt eingebettet in das größte zusammenhängende Ökolandbaugebiet Europas, denn auch die Bio Betriebe Gut Temmen und Gut Wilmersdorf liegen nicht weit entfernt und zu Dritt entwickeln diese drei großen Bio Betriebe eine immense Schlagkraft und die Region zu einer wahren Bio-Oase weiter.
Insgesamt werden von Gut Kerkow 900 Hektar (ha) bewirtschaftet. Aufgeteilt auf 650 ha Acker und 250 ha Grünland. Insgesamt leben auf Gut Kerkow 420 ökologische Rinder der Rasse Black Angus. Die 180 Mutterkühe stehen dabei ganzjährig draußen. Auf einem ca. 120 ha großen Areal, das gegen den Wolf fest mit einem Zaun aus 5-facher Litze eingezäunt ist. Dabei sind die Tiere auf zwei Mutterkuhherden aufgeteilt. Das hat etwas mit den zwei saisonalen Abkalbezeiten zu tun. Die eine Hälfte kalbt im Frühjahr, die andere im Herbst. In dieser Zeit bedarf es einer erhöhten Aufmerksamkeit, um die gebärenden Tiere im Bedarfsfall bei der Geburt zu unterstützen. Die restliche Zeit im Jahr werden die Mutterkühe zwar täglich auf ihr Wohlbefinden kontrolliert, aber sonst weitestgehend in Ruhe gelassen.
Nachdem die Kälber ca. acht bis neun Monate mit ihren Müttern draußen auf der Weide gelebt haben, werden sie abgesetzt und ziehen in den sogenannten Maststall um. Einem Tiefstreulaufstall, der mit reichlich Stroh und viel Bewegungsfreiheit auftrumpfen kann. Auf Gut Kerkow werden sowohl die männlichen Bullen als auch die weiblichen Färsen gemästet. Natürlich getrennt voneinander, damit sich die Geschwister nicht gegenseitig befruchten können. Im Maststall werden die Jungtiere im Sommer mit frischem Luzerne-Gras und Grassilage gefüttert. Das Luzerne-Gras wird frisch auf den umliegenden Flächen geerntet und den Tieren im Stall auf dem Futtertisch serviert. Im Winter gibt es sowohl Gras- als auch Maissilage. Angereichert wird das Grundfutter mit ökozertifiziertem Mineralfutter aus Salz. Klassisches Kraftfutter bekommen die Bio Rinder auf Gut Kerkow hingegen nicht. Nur das sogenannte Ausputzgetreide wird den Tieren bei Vorhandensein mit in die Ration gemischt. Allerdings ist das so verschwindend gering, dass die Menge im Grunde vernachlässigbar ist. Ausputzgetreide ist übrigens das Getreide, das in der Getreidereinigung vom Back- und Brotgetreide aussortiert wurde, da es zu klein oder beschädigt ist.
Anders als die Rinder leben die Schweine nur temporär auf dem Hof. Sie stammen von umgebenden ökologischen Nachbarbetrieben, die die Tiere hier schlachten und verarbeiten lassen wollen. Nach ihrer Ankunft stehen auch sie in einem Tiefstreulaufstall mit Stroh und einem Laufhof im Außenbereich. Hier können sie sich zwei bis drei Wochen an ihre neue Umgebung gewöhnen. Das ist nicht nur gut für das Stresslevel der Tiere, sondern auch für die Fleischqualität. Denn nur, wenn die Tiere vor dem Schlachten ruhig und unaufgeregt sind, kann Bio Fleisch in Spitzenqualität erzeugt werden.
Betäubung, Schlachtung und Verarbeitung geschehen unweit der Stallungen, sodass die Tiere den Fangstand aus der Entfernung bereits kennen und ihren letzten Gang möglichst stressfrei absolvieren. Aktuell werden auf Gut Kerkow pro Woche rund sieben Bio Rinder und 16 Bio Schweine mit viel Respekt und Ruhe geschlachtet.