Endlich mal wieder Kontakt
Nun ist es fast fünf Monate her, seit wir die Familie Rocher mit ihrer Wanderschäferei in Möllendorf, einem Ortsteil von Storkow, besucht haben. Wir von Meine kleine Farm erinnern uns bis heute an den leckeren Pflaumenkuchen, den wir damals noch warm in der gemütlichen Küche genießen durften.
Nun rückt der Frühling langsam näher und wir haben uns gefragt, ob die Schafe des Familienbetriebes gut über den Winter gekommen sind.
Also hat Josi am Telefon ein Interview mit Ronald geführt, der in seiner gewohnt herzlichen Brandenburger Art Rede und Antwort stand.
Schäfer Ronald Rocher mit unserer Redakteurin Josi on Tour
Und? Was gibt's Neues?
Angefangen mit der Frage ob ich störe, kam Ronalds Antwort prompt mit einem hörbaren Lächeln auf den Lippen: “Ja, immer. Wat haste denn?”. (Im Hintergrund hörte man ihn übrigens die ganze Zeit herumwerkeln. Das nenne ich mal Multitasking!)
Danach plauderten wir ein wenig, wie die letzten Monate so verlaufen sind. Ronald erzählte, das der Frost dafür gesorgt hat, dass der Weideaufwuchs nach Weihnachten erfroren ist und die Tiere nun häufiger umgekoppelt werden müssen. Das bedeutet Zaun bauen, Tiere umtreiben, Tröge hin und her fahren. “Aber das macht uns als Schäfern ja nichts aus. Dafür sind wir ja da, ne?”, so Ronald. Vielleicht erinnerst du dich: die Rochers legen nämlich kein Winterfutter an. Die Schafe und Ziegen müssen mit dem klarkommen, was die Natur ihnen bietet. Durch das Wandern mit den Tieren ist das aber kein Problem.
Lämmer & Ziegen in der Brandenburger Heide - Ein Naturschutzgebiet
Aktuell steht ein Teil der Herde von Ronald zum Beispiel auf Flächen des Gut Hirschaue von Henrik Staar. Man kennt sich… Da die Schweine der Hirschaue in ein anderes Gebiet außerhalb des ASP-Gefahrenbereiches gebracht wurden, lagen dort Weidefläche brach, die nun Ronalds Schafe abweiden. Eine super Zusammenarbeit!
Der Familienbetrieb entwickelt sich
Zur Zeit führt Ronald mit seinem Sohn Hannes 10 Herden, die insgesamt ca. 1.000 Muttertiere umfassen. Einige davon haben bereits gelammt. Ungefähr 150 Lämmer sind bereits geboren. “Allet draußen. Immer allet draußen bei uns”, sagt Ronald stolz am Telefon. Viele weitere hundert Lämmer werden folgen und dann im Laufe des nächsten Jahres geschlachtet. Denn, dass Lammfleisch kleine, frischgeborene Baby-Lämmer sind, ist ein Irrglaube. Die Tiere dürfen bis zu 12 Monate alt sein, um als Lamm verkauft zu werden. Viel jünger sind sie in der Regel auch nicht, da die Tiere sonst viel zu leicht wären und das ohnehin schwer zu verdienende Geld mit Schafen noch geringer ausfallen würde.
Hannes, Ronalds Sohn, führt die Schafherde auf einem Feld bei Storkow
Die Verabschiedung fiel ähnlich herzlich aus wie die Begrüßung. “So, Telefonzeit vorbei. Wenn ick mich jetzte hier weg bewege, hab ich wieder keen Empfang mehr. Kennste ja…” Also dann: Tschüss lieber Ronald! :)