Auf den Siebenschläfer ist verlass
Der Siebenschläfer hat dieses Mal gehalten, was er verspricht. Nämlich, dass das Wetter für sieben Wochen so bleibt, wie es an dem Stichtag des 27. Juni vorherrscht. In diesem Jahr hat das mit dem wechselhaften, regnerischen und eher kühlem Wetter exakt hingehauen. Wahrscheinlichkeitsrechnungen zeigen, dass die Verlässlichkeit des Siebenschläfers in den letzten Jahren sogar gestiegen ist.
Spätfröste werden immer seltener
Doch das ist nicht immer so. Vor dem Hintergrund der weltweiten Klimaveränderungen darf man den alten Bauernregeln, zu denen auch das Phänomen des Siebenschläfers gehört, nicht immer Glauben schenken. So kann man sich auf die Eisheiligen, die eigentlich Mitte Mai für drei bis fünf Tage zuschlagen, nicht mehr verlassen. Auch in diesem Jahr haben wir vergebens auf den kurzfristigen Temperatursturz gewartet, sodass Obstblüten und empfindliches Gemüse von Spätfrösten verschont wurden.
" Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein."
Die Schafe müssen seltener frieren
Ähnlich verhält es sich mit der sogenannten Schafskälte, die in der Regel einen Monat später, Mitte Juni stattfindet. Auch sie ist als plötzlicher Kälteeinbruch berüchtigt für niedrige Temperaturen, mitten im Sommer. Den Namen verdankt sie übrigens dem Umstand, dass die Schafe zu diesem Zeitpunkt häufig bereits geschoren wurden und ihnen somit ihr wärmendes Wollkleid fehlt, um sich gegen die Kälte zu schützen. Heutzutage ist es wohl eher zufällig, ob die Schafe nach der Schur frieden oder nicht, denn die Wahrscheinlichkeit, dass das Wetterphänomen eintritt, sinkt.