Wie jedes Jahr gibt die Heinrich-Böll-Stiftung den Fleischatlas heraus. Wir haben für Dich die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
Wir essen zuviel Fleisch, soviel ist klar. Doch es spielt auch eine große Rolle, welche Teile der Tiere wir essen. Während sich die Menschen es sich in den armen Ländern dieser Welt schlichtweg nicht leisten können, etwas vom Tier zu verschwenden, landen bei uns in den wohlhabenden Industrieländern oft nur noch die Filetstücke auf dem Tisch. Und das ist ein Problem.
Reden wir also kurz über Innereien. Innereien sind eigentlich etwas Leckeres und in den 60er und 70er Jahren war es üblich, dass sie in vielen Haushalten regelmäßig auf den Tisch kamen. Aber mit dem höheren Einkommen mit dem Aufkommen der Supermärkte und der einhergehenden Zerstörung der Metzgerei-Infrastruktur, begannen Dinge wie Kutteln, Blutwurst oder Sülze zu verschwinden und an deren Stelle traten Kotelett, Schnitzel und Steaks.
Zum Vergleich ein paar nackte Zahlen:
1984 haben Westdeutsche im Schnitt pro Jahr 1,5 Kilo Innereien verzehrt. Im Jahr 2013 waren es in ganz Deutschland nur noch 150 Gramm. Die Deutschen wollen scheinbar also nur noch die „hochwertigen“ Teile des Tieres essen. Aber natürlich werden die geschlachten Tiere dennoch vollständig verwertet, nur auf andere Art und Weise als man sich das vielleicht denken mag.
Schauen wir uns dafür noch ein paar Zahlen an: 2013 entstanden bei 11,4 Millionen Tonnen geschlachteten Tieren, etwa 4,9 Millionen Tonnen tierische Nebenprodukte - also alles, was entweder nicht für den Verzehr geeignet ist, oder was nicht mehr nachgefragt wird, siehe Beispiel oben. Und was passiert mit diesen 4,9 Millionen Tonnen? Sie werden für industrielle Produktion genutzt, zu Tierfutter oder zu Biokraftstoff verarbeitet und exportiert.
Hinzu kommt aber auch noch die Nachlässigkeit der Konsumenten. Schlimm genug, dass der Fleischverzehr pro Kopf jährlich bei 60,3 Kilo liegt. Aber noch schlimmer, dass die Deutschen auch 4 Kilo davon jedes Jahr weggschmeißen. Übersetzt heißt das: 45 Millionen Hühner, 4,1 Millionen Schweine und 230 000 Rinder hätten nicht gefüttert und nicht getötet werden müssen. Eine wahnsinnige Verschwendung und gleichzeitig ein Wohlstandsproblem. In armen Ländern wird das Tier noch vollständig verzehrt, von der Nase bis zum Schwanz.
Die Zahlen des Fleischatlas sind teils schwindelerregend. Sie zeigen aber auch: es liegt nicht nur an der Industrie für bessere Zustände zu sorgen, sondern auch an den Konsumenten, denn mit ihrem Kauf- und Konsumverhalten beeinflussen sie das Angebot.
Wir bei Meine Kleine Farm sagen: Weniger ist mehr. Deshalb werden bei uns werden die Schweine, so wie es sein soll, bis auf Knochen und Haut, komplett verarbeitet. Und deshalb gibt es auch immer lecker Sülze und Blutwurst, damit Blut sowie Eisbein und Kopffleisch in Wurst und Sülze und nicht in der Tonne landen. Am Kopf ist zum Beispiel auch das edelste Stück des ganzen Schweins zu finden, die Backe: Zartestes Muskelfleisch, vom tausendfachen Kauen trainiert. Und die Extra-Ausgabe des Fleischatlas' gibt es hier